Kunstzentrum Heute geschlossen
Restaurant Heute offen von 09:30 bis 18:00 Uhr

Latai Taumoepeau, geboren 1972 in Sydney, ist eine zeitgenössische Künstlerin tongaisch-australischer Herkunft. Als Punake – ein tongaischer Begriff für einen Künstlerin, der/die Poesie, Gesänge und Choreografien schafft – entwickelt sie ihre Kunst rund um das faivā, eine performative Praxis, die den Körper ins Zentrum stellt.

Ihre Arbeit erforscht zentrale Themen wie ethnische Zugehörigkeit, soziale Klasse und den weiblichen Körper und setzt sich intensiv mit den Auswirkungen des Klimawandels im Pazifik auseinander. Dabei beleuchtet sie Machtverhältnisse sowie die Gefahr der Enteignung, denen Inselgemeinschaften ausgesetzt sind. Den Körper versteht sie als lebendiges Archiv, mit dem sie Fragen nach dem Ahnenwissen, Zugehörigkeit und ozeanischer Souveränität aufwirft.

Deep Communion sung in minor (ArchipelaGO, THIS IS NOT A DRILL)

Das Werk Deep Communion sung in minor (ArchipelaGO, THIS IS NOT A DRILL) ist eine immersive 16-Kanal-Klanginstallation, die das Publikum einlädt, an einer Langzeit-Performance teilzunehmen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Gefahren des Tiefseebergbaus im Pazifik zu schärfen.

Durch den Aufbau einer Plattform aus Klängen und stationären Rudermaschinen erinnert die Installation an kollektive Massenrituale und überlagert geopolitische Fragen mit kulturellen Komplexitäten, die mit spirituellen Glaubenssystemen und rituellen Praktiken verbunden sind – vermittelt durch faivā-Performances (körperzentriert).

Diese immersive Installation ist Taumoepeaus Interpretation eines alten choralen Rituals, des Me’etu’upaki: (me’e = Tanz, tu’u = stehend, paki = mit Paddeln). Indem das Publikum gemeinsam die stationären Ruder betätigt, verstärkt es die Reichweite des zeremoniellen Me’etu’upaki ihres Volkes – ein kollektiver Einsatz, der Teil des Widerstands gegen den Tiefseebergbau ist. Im Zentrum des Werkes steht eine kulturell verankerte Verpflichtung: die kosmogonischen Erzählungen der tongaischen Ahnen der Künstlerin im vā (Raum/Zeit) lebendig zu bewahren – dort, wo Kele (Meeresboden-Sediment) und Limu (Meeresalgen) unversehrt bleiben. Taumoepeau stellt dabei die Frage: Wer ist bereit, diese Aufgabe als Akt ökologischer Verantwortung zu übernehmen?

Die Installation kann während der Öffnungstage der Fondation Opale von den Besucher*innen aktiviert werden.

Das Werk wurde von der TBA21-Academy und Artspace, Sydney in Auftrag gegeben und erstmals in Ocean Space der TBA21-Academy in Venedig präsentiert.

Die Präsentation in Lens findet im Rahmen der Biennale Son statt.

Frühere Ausstellungen

Mehr Ausstellungen ansehen